Zertifikate im internationalen Vergleich
In England gibt es immer noch Bestrebungen, ein System zur Vereinheitlichung und zur Schaffung einer allgemein akzeptierten beruflichen Qualifikation flächendeckend aufzubauen.
Der traditionell nur wenig geregelte Bereich führte dazu, dass ein in England erworbenes Zertifikat weitgehend von der Reputation der Stelle abhängt, die die Prüfung abgenommen und das Zertifikat ausgestellt hat. In Deutschland und Frankreich hingegen ist die berufliche Bildung weitgehend staatlich organisiert. Es wurden gesetzliche Regelungen getroffen und öffentlich –rechtliche Institutionen geschaffen, um Ausbildungen, Abläufe und Prüfungen sowie die Ausstellung von Zertifikaten zu regulieren.
Trotz eines geeinten Europas sind die Systeme gänzlich unterschiedlich und haben in weiten Teilen Schwierigkeiten bei der gegenseitigen Anerkennung von Qualifikationen und Leistungen. Eine solche Anerkennung und Vergleichbarkeit von Qualifikationen und Leistungen ist jedoch eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass es eine Freizügigkeit von Arbeitnehmern innerhalb der EU überhaupt geben kann. Mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft im Jahre 1957 wird jedem Einwohner eines Mitgliedsstaates das Recht eingeräumt, in jedem Mitgliedsstaat arbeiten zu dürfen. Dies gehört zu den Grundrechten eines jeden EU Bürgers. Leider wurde bei dieser Regelung die Harmonisierung der verschiedenen Ausbildungsinhalte und Ausbildungssysteme nicht bedacht, sodass die praktische Umsetzung dieses europäischen Grundrechts bis heute nur mit großen Einschränkungen möglich ist. Neben der Probleme bei den Ausbildungssystemen gibt es sprachliche sowie kulturelle Herausforderungen, die ein grenzüberschreitendes Arbeiten in Europa erschweren.